Im Herzen des alten Thebens, in einem Ort, den nur wenige Ägypten-Besucher wirklich kennen, ist Deir el-Medina, das Dorf der Arbeiter. Hier lebten und arbeiteten die hochqualifizierten Handwerker, Künstler und Schreiber, die die prachtvollen Königsgräber im Tal der Könige erschufen.
Diese Männer waren keine gewöhnlichen Arbeiter.Sie waren Meister ihres Fachs und durften sich auch eigene, kunstvoll gestaltete Gräber anlegen. Diese Gräber liegen direkt neben dem Dorf, in einem kleinen Tal. Sie sind klein, aber unglaublich kunstvoll und persönlich Sie gehören zu den schönsten Privatgräbern in ganz Ägypten!
Was macht sie so besonders?
Anders als die monumentalen Königsgräber zeigen sie alltägliche Szenen: Familienleben, Götterverehrung, Musik, Feste und sogar Träume.
Viele Wandmalereien sind noch bunt und lebendig – über 3.000 Jahre alt und trotzdem frisch wie gestern gemalt.
Die Baumeister ehrten viele Götter: besonders Ptah, Maat, Hathor und natürlich Osiris – den Gott der Unterwelt.
Ein Highlight: Das Grab des Sennedjem – eines der schönsten Gräber hier. Die Wände zeigen ihn und seine Frau beim Spaziergang durchs Paradies des Osiris – mit Palmen, Wasserkanälen und Göttern.
Die Wandmalereien in den Gräbern von Deir el-Medina gehören zu den lebendigsten, persönlichsten und farbenprächtigsten Darstellungen, die wir aus dem alten Ägypten kennen. Hier ein paar besondere und faszinierende Szenen, die dich beim Besuch staunen lassen: 1. Das Paradies im Jenseits – “Felder von Ialu”
In vielen Gräbern, besonders im berühmten Grab des Sennedjem, sieht man ihn mit seiner Frau durch das himmlische Paradies wandern. Sie ernten Korn, pflügen Felder, trinken Wasser aus klaren Kanälen – ein ewiges, glückliches Leben bei Osiris. Alles ist idealisiert: grüne Palmen, ruhige Tiere, goldene Ähren – ein echter Blick in das ägyptische Jenseits Verständnis 2. Szenen des Alltags – Träume, Familie und sogar Schnarchen
Einige Wandbilder zeigen Dinge, die man in königlichen Gräbern nie sehen würde: Ein Mann liegt auf seinem Bett – über seinem Kopf schwebt eine kleine Figur: sein Traum. In einem anderen Grab sieht man den Hausherrn mit seiner Familie beim Essen, beim Musizieren oder beim Weintrinken. 3. Die Farbenpracht – Kunst für die Ewigkeit
Die Farben sind unglaublich gut erhalten: Königsblau, Ziegelrot, Ocker und Smaragdgrün. Sie wurden mit Naturpigmenten auf fein geglättetem Kalkputz aufgetragen. Man merkt: Diese Künstler waren wahre Meister – nicht nur für Pharaonen, sondern auch für sich selbst. 4. Die persönliche Frömmigkeit
Oft sieht man den Grabbesitzer und seine Frau betend vor den Göttern – nicht nur Osiris, sondern auch lokale Gottheiten wie Meretseger, die Schlangengöttin des Berges, die die Toten schützt. Diese Szenen zeigen eine tiefe, persönliche Religiosität.
Die Wandmalereien in Deir el-Medina erzählen nicht nur von Glauben und Hoffnung, sondern auch von Liebe, Alltag, Stolz auf die eigene Arbeit und vom Wunsch, auch im Jenseits nicht nur zu existieren, sondern zu leben.
Wenn Sie sehen möchten, wie das Leben „hinter den Kulissen“ des alten Ägyptens aussah,dann sind die Gräber der Baumeister in Deir el-Medina ein absolutes Muss!